Wer kann uns helfen, die Stickerei auf einer alten Schülermütze unserer Schule zu entschlüsseln und deren Alter zu bestimmen? Wer weiß etwas über die Herkunft der Mütze?
Was wir zu wissen meinen: Die Stickerei könnte dem Zirkel einer Studentenverbindung entsprechen, der oft als Kurzform der geläufigen Wahlsprüche diente, wie wir hier am bekanntesten Beispiel »Freiheit, Ehre, Vaterland« aufschlüsseln:
Unterstützt wird diese These von Wolf-Rüdiger Rudolph, der die Buchstaben V, C und F dem lateinischen Wahlspruch »Vivat! Crescat! Floreat« zuordnete – übersetzt: »Es möge wachsen, leben und gedeihen!« Ein Wahlspruch, der gut in den schulischen Kontext passen würde!
Die verbliebenen Buchstaben »R« und »M« geben aber nach wie vor Rätsel auf. Eine Lesart als Abkürzung fürs »Realgymnasium« ist insofern unwahrscheinlich, als Mützen mit identischer Inschrift auch am Mädchen vorbehaltenen »Oberlyzeum« (dem heutigen TGG) getragen wurden, wie Bildmaterial aus dem Jahr 1936 belegt:
Andererseits ist die Signatur der UEG-Mütze definitiv älter. Alle enthaltenen Buchstaben sind auch auf einem in der Schule erhaltenen Bild erkennbar. Dieses könnte das Titelblatt eines Kommers-Programmheftes anlässlich der »Abituria« 1913 zeigen, also der Entlassungsfeier der damaligen Abiturienten. Man erkennt das alte Aulafenster, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, sowie ein Wappen in den Farben der Mütze und die Buchstaben ihrer Stickerei.
Wir vermuten daher, dass die Mütze im Kaiserreich getragen wurde – mutmaßlich von einem Sextaner (also einem Zehnjährigen), denn sie ist recht klein. »HJ« könnten die Initialen dieses Schülers gewesen sein, der die Mütze ursprünglich trug. Der mit Bleistift geschriebene Name auf deren Innenseite (…) weist eventuell auf einen späteren Besitzer, nicht auf den ursprünglichen Träger hin (vielleicht ein späteres Familienmitglied).
Wer Hinweise zur Schülermütze geben kann, möge sie uns über die Kommentarspalte oder in einer E-Mail an besserwisser[at]ubbo-1584.de zukommen lassen. Danke!